BLOG

Rote Blume mit Schnee bedeckt

Trauma – Schmerz oder Segen?

Hören wir das Wort „Trauma“, reicht oft allein der Wortklang aus, um uns innerlich gleich wieder zu verschließen. Traumen haben andere, nicht wir. Traumata, das sind große Verletzungen, wie Erlebnisse im Krieg. Oder der plötzliche, unerwartete Verlust eines geliebten Menschen. Das betrifft uns nicht. Sagen wir uns.

Dabei ist ein „Trauma“ ein Schutz, etwas Positives. Das uns im Moment des Erlebens hilft. Denn Traumen entstehen nur dann, wenn unsere Gefühle so stark sind, dass wir sie im Moment noch nicht verarbeiten können. Dann werden sie von unserer Psyche eingefroren und in uns verschlossen. Nur so können wir in der bedrohlichen Situation reagieren und überleben.

Es ist, als ob ein Teil von uns abgespalten wird. Dies geschieht ganz automatisch, ohne unser Zutun. Wir haben keinen Einfluss darauf. Das Problem dabei ist, dass es uns auch nicht bewusst ist. Das Geschehene verschwindet aus unserer Erinnerung. Und wandert in unser unbewusstes Erleben. Wir haben keinen Zugang dazu.

Erleben wir nun Jahre später eine Situation, die ähnlich oder gleich derjenigen ist, welche uns damals überfordert hat, fühlen wir uns scheinbar ohne verständlichen Grund hilflos, ängstlich oder ohnmächtig. In der Fachsprache nennt man diese Auslöser „Trigger“.

Es ist, als ob der gefrorene Teil ins uns auftauen und an die Oberfläche kommen würde. Jetzt als Erwachsene, in Sicherheit. Und dennoch können wir nichts damit anfangen. Empfinden diese Gefühle als belastend und störend. Weil sie angesichts der Situation, in der sie jetzt auftauchen, unverhältnismäßig stark sind. Nicht passend für unser erwachsenes Leben.

Eine Familienaufstellung ist eine Möglichkeit, um den Zusammenhang wiederherzustellen. Zwischen dem ursprünglichen Ereignis, welchem die starken Gefühle zugrunde liegen und dem jetzigen Auslöser. Allein durch die Bewusstwerdung und die Anerkennung dessen, was wir damals erlitten haben, löst sich bereits viel. Unsere Gefühle der Unsicherheit und Angst werden wieder in unser ganzes ICH integriert und können somit endgültig losgelassen werden.


"Wenn ich nach einer Aufstellung weg gehe, fühlt sich alles viel leichter an! Deshalb komme ich auch so gerne wieder!"

Vorheriger
15 / 15