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Chancen wollen ergriffen werden!

Liegt es immer an Belastungen aus der Kindheit, Familie, wenn wir das Gefühl haben, nicht vorwärts zu kommen im Leben?

David, 30 Jahre alt, hat mit mir schon einige Male an Themen aus seiner Kindheit und Jugend gearbeitet. In Aufstellungen haben sich Muster gezeigt und er hat für sich viel Klarheit über deren Entstehung durch verschiedene Dynamiken seines Familiensystems gewonnen.

Auf meine Frage: „Wie geht es Ihnen?“ antwortet David: „Gut, nur etwas beschäftigt mich immer wieder und das hängt sicher noch mit irgendeinem Thema aus meiner Kindheit zusammen!“.

David berichtet, dass er immer wieder das Gefühl hat, einer beruflichen Situation nicht gewachsen zu sein. Immer würde ihm etwas im Weg stehen, ihn blockieren. Und er vermutet, dass dahinter noch ein Thema aus seiner Kindheit stehen könnte, wie schon so oft!

Er hat den starken Wunsch, sich weiterzuentwickeln, weiß auch, in welche Richtung, aber immer, wenn er konkrete Schritte setzen will, melden sich innere Stimmen wie „das schaffst du nie“ oder „glaubst du wirklich, das ist das Richtige für dich?“ und noch einige andere.

Wir führen ein langes Vorgespräch, wobei für mich irgendwie nicht „griffig“ wird, worum es David wirklich geht, was das Ziel der Aufstellung für ihn sein soll.

David nennt als Ziel „Was steht mir aus meiner Kindheit noch immer im Weg?“ – das fühlt sich für mich noch immer nicht stimmig an.

Dann erzählt David davon, dass er vor kurzem im Rahmen einer Weiterbildung die Möglichkeit bekam, das auszuprobieren, was er gerne später machen würde. Total unvorbereitet und spontan könne er einen Teil eines Workshops leiten, wurde ihm angeboten.

Die innere Stimme „Super, genau das will ich ja machen!“ und die andere „Das schaffst du nie, du wirst dich voll blamieren!“ gingen in Diskussion. Sie hatten allerdings nicht viel Zeit zur Verfügung, denn – wie gesagt – David musste spontan entscheiden, ob er die Herausforderung annehmen möchte.

Während er das erzählte, veränderte sich Davids Körpersprache augenscheinlich! Er setzte sich ganz aufrecht hin, seine Mimik und Gestik wurden lebhaft und seine Augen begannen zu strahlen!

Er berichtete, dass „Ich kann das ja richtig gut!“ seine erstaunte Erkenntnis nach diesem Erlebnis war!
„Aber es fehlt mir ja die Gelegenheit, es umzusetzen“, kam sogleich der Widerspruch aus seinem Inneren.

Meine Frage, ob das Ziel der heutigen Aufstellung sein könnte: „Wie kann ich mein berufliches Ziel erreichen?“, bejaht David sofort begeistert!

Jetzt kommt die Aufstellungsarbeit bereits richtig in Fluss, denn David weiß ganz klar, was er aufstellen möchte, nämlich die Positionen ICH, GELEGENHEIT, TRAINER&COACH, SKILLS.

Alles klar, wir legen los!

Auf der Position der „Gelegenheit“ war die Wahrnehmung so klar, dass sie da und bereit ist! Der nächste Schritt müsste aber von David erfolgen ...

Und auf den Positionen Trainer&Coach (als Berufswunsch) und Skills war eindeutig spürbar, dass beide (die von David am Beginn auf die andere Seite des Raumes gelegt worden waren) ihren Platz bei David sehen. Und dass sie vorhanden sind, bereits jetzt!
Als sie dann hinter David lagen, fühlte er sich mit ihnen eng verbunden. „Sie sind ein Teil von mir“ war seine Wahrnehmung am Ende der Aufstellung. „Daran zweifle ich nicht mehr!“

Der Blick auf die „Gelegenheit“ – mit seinen Ressourcen im Rücken – hat David sehr berührt. „Ich kann darauf vertrauen, dass die Gelegenheit da ist, und dass sie sich im richtigen Moment zeigen wird“. Das war die Botschaft, die er für sich aus der Aufstellung mitgenommen hat.

Familienaufstellungen sind eine tolle Methode, um Dinge aufzulösen/zu transformieren, die noch aus der Vergangenheit in unser jetziges Leben negativ oder belastend hineinwirken!

Manchmal gibt es einen Punkt in der Arbeit an sich selbst, an dem es auch mal genug sein darf und an dem man sich nach vorne – in die Zukunft des eigenen Lebens – orientieren darf und soll!

Herzlichen Dank, lieber David, für die Inspiration zu diesem Text!

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