Eine kleine Erste-Hilfe-Idee für zu viele Emotionen zu Weihnachten - vielleicht bei Bedarf einen Versuch wert!

Viele meiner Klient:innen erzählen in der Zeit vor Weihnachten, dass sie sich davor fürchten, dass das Familienfest wieder schwierig wird, wie immer.

Dass sie sich sorgen, wieder verletzt zu werden, wie schon so oft, manchmal seit ihrer Kindheit. Dass alte Muster wieder hochkommen und – obwohl sie schon altbekannt sind – wieder für Konflikte oder Gefühle wie Wut, Traurigkeit, Kränkung ... sorgen.

Sie spüren, dass Sie in bestimmten Situationen wütend werden. Obwohl Sie den Auslöser vielleicht bereits kennen und Sie sich fest vorgenommen haben, heuer nicht darauf zu regieren, geht es Ihnen wieder so. Sie werden wütend.

Das kann damit zu tun haben, dass in Ihrem Unterbewusstsein ein Erlebnis gespeichert ist, das dieses Gefühl früher in Ihrem Leben einmal ausgelöst hat. Vielleicht eine kränkende Bemerkung von Tante Marianne, weil sie Ihr Kleid nicht dem Fest angemessen fand. Und weil das für Sie damals, als kleines Kind, nicht verarbeitbar war, haben Sie es verdrängt (was damals ganz wichtig war!).

Ihre Tante ist mittlerweile alt geworden, Sie sind erwachsen und erlauben üblicherweise niemandem, Ihre Kleidung zu kritisieren. Es passiert trotzdem wieder. Heuer ist es Ihr Ausschnitt, er ist zu groß.

Sie (das Kind in Ihnen) spüren die Wut wieder kommen.

Gehen Sie nicht in Widerstand zu ihrer Wut, sondern sagen Sie zu ihr: "Ich spüre dich, und das ist im Moment ok."

Das Gefühl ist natürlich austauschbar.

Es kann innerlich sehr entspannend wirken, wenn das, was gerade da ist, einfach da sein darf. Dadurch, dass die Wut gewürdigt wird ("Es ist ok, dass du da bist") muss sie nicht mehr so stark auf sich aufmerksam machen. Und dadurch werden Sie vermutlich etwas ruhiger und müssen nicht „als Kind“ reagieren sondern können die Situation erwachsen behandeln. Und die Bemerkungen von Tante Marianne …  tja, vielleicht diesmal einfach ignorieren ;).

Ich bin für Sie auch während der Feiertage per Mail erreichbar!